Immer mehr Hunde haben nicht erst im hohen Alter mit Arthrose zu kämpfen, sondern schon bedeutend früher. In der Praxis sehen wir immer mehr Hunde, die schon mit 3 oder 4 Jahren aufgrund von Arthrose behandelt werden müssen. Meist sind Gelenke betroffen wie Ellbogen, Schulter, Knie und Hüfte, die das meiste Körpergewicht tragen.
Merkmale der Arthrose sind Rötungen, Schwellungen, Wärme, Funktionseinschränkung und Schmerzen der betroffenen Gelenke.
Auch mit Arthrose ist das (Hunde-)Leben lebenswert und man kann immer noch vieles mit dem Hund unternehmen. Da Arthrose aber schmerzhaft ist und nicht heilbar, ist es aber besser, die Entstehung von Arthrose so lange wie möglich heraus zu zögern oder ganz zu vermeiden. Dafür schauen wir uns an, wie Arthrose entsteht.
Ich sehe und höre es jeden Tag:
„Mein Hund läuft schon seit Monaten so komisch.“
„Das hört von alleine wieder auf“
oder
„Der bekommt schon Schmerzmittel, das geht wieder weg“
Viel zu oft wird ein Hund der lahmt, oder einen komischen Gang hat, nicht ernst genug genommen! Jedes Mal, wenn ein Hund lahmt oder ein Bein nicht belastet bzw. nur teilbelastet, ist es ein Ausdruck von Schmerzen. Die meisten Hunde nutzen in der Bewegung das Bein nicht richtig, weil es in der Beweglichkeit eingeschränkt ist und Schmerzen verursacht. Mehr zu unbehandelten Schmerzen und ihren Folgen.
Es gibt viele Gründe für eine Lahmheit: Entzündungen, Zerrungen, Unfälle, angeborene Krankheiten, wie HD uvm. Eins jedoch haben alle Gründe gemeinsam: Sie begünstigen eine Überbelastung der anderen Beine und umliegenden Strukturen, die in vielen Fällen zu Arthrose führt. Wie genau Arthrose entsteht, findest du hier.
In Deutschland leidet Schätzungen zufolge fast jeder 2. Hund an Übergewicht.
Ein kleiner Hund, der normalerweise 10 kg wiegen dürfte, hat schon ab ca. 11 kg leichtes Übergewicht. Denn ab nur 10% über dem Idealgewicht beginnt bereits Übergewicht.
Übergewicht, das über einen längeren Zeit besteht, fördert aufgrund der Überlastung der Gelenke, neben anderen Krankheiten, vor allem die Arthrose.
Mit Abstand am häufigsten entsteht Arthrose aber durch den natürlichen, altersbedingten Verschleiß der Gelenke.
Der Verschleiß wird durch Bewegungsmangel, eintönige Bewegung und Schonhaltung beschleunigt. Daher ist es wichtig, dem Entwicklungsstand des Hundes angepasste, abwechslungsreiche Bewegung zu fördern.
Arthrose entsteht auf viele Arten. Am besten ist es, ihr entgegen zu wirken, sodass Arthrose erst garnicht entsteht bzw. die Entstehung hinaus zu zögern. Egal ob Jung oder Alt – Überbelastung und Übergewicht sind stets zu vermieden.
Taucht ein Problem des Bewegungsapparats auf, sollte dies so schnell wie möglich (innerhalb weniger Tage) untersucht werden. So stauen sich die Problemstellen gar nicht erst auf und unnötige Schmerzen für deinen Hund werden vermieden.
Mit gezielter Massage kannst du die Verspannungen durch Übergewicht und Fehlbelastungen verringern. Damit dein Hund auch morgen noch mit dir entspannt durch den Wald spazieren kann und ohne Mühe zum Kuscheln zu dir auf die Couch kommen kann.
Gruss, Dein Tobias
Die Tierphysio
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